Medien in der repräsentativen Demokratie
Repräsentative DemokratieDen Medien kommt in der modernen repräsentativen Demokratie eine ganz besondere systematische Bedeutung zu. Sie sind zentrale Vermittler von politischen Inhalten und gleichzeitig selbst wichtiges Forum in der demokratischen Debatte. Daher wird einer unabhängigen Medienlandschaft auch die Staatsfunktion einer „vierten Gewalt“ zugewiesen.
In der repräsentativen Demokratie erteilt der Wähler einmalig das Mandat an einen Kandidaten. Da jeder Abgeordnete eine Vielzahl von Menschen vertritt, kann er in der Regel nicht direkt mit allen seinen Wählern in Kontakt treten. Hierfür benötigt er die Massenmedien. Auch wenn durch die weitgehende Digitalisierung des Parlamentswesens die Wähler heutzutage wesentlich mehr Einblick in den politischen Alltag nehmen können, sorgen die Medien mittels Berichterstattung, Kommentaren, Zuspitzungen und Einordnungen auch für die notwendige politische Orientierung.
Medien als Vermittler
Dies ist umso wichtiger, als dass die Vielzahl der politischen Entscheidungen sich kaum überblicken lässt, wenn die politische Arbeit nicht hauptamtlich ausgeübt wird. Zusätzlich sorgen die Medien über Kommentare, Veröffentlichungen von Leserbriefen, Debatten, Talkshows und andere Formate dafür, dass politische Willensbildung jenseits der politischen Parteien sowohl für den Einzelnen als auch für ganze Gruppen stattfinden kann. Sie sind im Sinne der freiheitlichen oder liberalen Demokratie darauf angewiesen, dass ihre wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit geschützt und garantiert wird.